Schwarze Tage

31 Mär 2020
·
von Beate Gilgenreiner
·
(Kommentare: 1)

Schwarze Tage

Was macht man mit Tagen, die alles trüb und trist erscheinen lassen?

Am besten vergisst man diese Tage und sucht nach Aufmunterung. Mein persönlicher Stimmungsaufheller
waren an diesem Tag drei Liedermacher.

Eigentlich war das Video schon für gestern geplant. Aber, gestern war einer dieser schwarzen Tage, die man
am besten vergisst. Gestern musste ich die letzten Briefe schreiben für das Festival Liederfrühling, das wir leider verschieben müssen auf das nächste Jahr.  Sehr schade, aber es ist nicht abgesagt, sondern verschoben auf den nächsten Frühling!

Um mich ein bisschen abzulenken, habe ich alle möglichen Social-Media-Kanäle durchsucht, um zu sehen, was Musiker*innen in dieser Krisenzeit machen. Es gibt wunderschöne Livestreams, tolle Orchester-Aktionen, bei denen die Orchestermitglieder  zuhause sind und dennoch miteinander spielen. (Eine unterhaltsame Variante bietet das 21st Century Orchestra auf seiner Facebookseite Link)  und trotzdem fehlte mir das Live-Erlebnis.

Rückbesinnung auf Musik der 70er-Jahre

Ich wollte nicht einmal mehr Lieder hören, sei es von CDs oder von Aufnahmen aus dem Internet, es war mir zu nahe am "Liederfrühling". Plötzlich kam eine Welle der Nostalgie. Mir kam Musik aus Kindertagen in den Kopf.

Gute Laune kam mit dem bayerischen Kabarettisten und Liedermacher Fredl Fesl auf.
Mit diesem Link kommt Ihr zu einem seiner bekanntesten Lieder: dem "Preissn-Jodler".
Ein köstliches Lieder mit doppeltem Text. Bayerisch und translation.

Doppeldeutig, wortreich war der Wiener Liedermacher Georg Kreisler, der auch lange in der Schweiz lebte.
In seinem Lied "Der Musikkritiker" beschreibt er eine ganze Branche, die heute vor dem Aussterben bedroht ist. Zu Kreislers Zeiten schrieb man noch für gedruckte Zeitungen, man war im Konzert und hat es sich angehört ...
Link

Dann überkam mich Nostalgie. Ich landete bei Reinhard Mey, einem Liedermacher, den ihr vielleicht noch kennt, wenn ihr auch  in den 70er-Jahren aufgewachsen seid.
Meine Mutter hat immer das Radio in der Küche lauter gedreht, wenn Reinhard Mey gespielt wurde, bevorzugt dann, wenn es "Über den Wolken" hieß.
Link

Natürlich weiss ich nicht, wie viele Liedfreunde und -freundinnen mir gerade zuhören und zuschauen. Aber vielleicht habt ihr auch den ein oder anderen Liedermacher, der euch gefällt. Ich würde mich freuen, wenn ich von euch einen Link bekäme und so etwas Neues hören könnte. Vielleicht auch in anderen Sprachen?
Französisch - das habe ich gestern gar nicht gesucht. Auf die Idee bin ich gerade erst gekommen. Habt ihr einen Vorschlag für mich?
So schickt sie mir doch als Tipp in den Kommentaren oder als Kommentar auf Facebook/Instagram. Ich freue mich darauf.
Auf bald!
Eure
Beate Gilgenreiner

Ausgelöst durch die Ausgangsbeschränkung in der Corona-Krise hat Beate Gilgenreiner sich ein Herz gefasst und zum Smartphone gegriffen. Schon lange plant - verwirft - überlegt - probiert - sinniert und editiert sie kurze Stories aus der Welt der klassischen Musikwelt. Da das Bayrisch nicht zu überhören ist, heissen ihre Beiträge "Gschichtln". Keine Sorge, man versteht sie auch ohne Untertitel. Einfach versuchen!

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