Matthias Fend - Der Fotograf, der für seine Fotos auf 5000er stieg.
Berge als Ausstellungsräume im Visier: Matthias Fend möchte seine wetterfesten Bilder im Winter beschneien lassen - Ein zeitaufwendiges Projekt findet Abschluss
Bad Kohlgrub. Kapstadt, Patagonien, Peru und Island, sind nur einige der Regionen, die der 29jährige Fotograf Matthias Fend in den letzten zwei Jahren beruflich bereist hat. Zwischendurch arbeitete er immer wieder an Bildern für eine Ausstellung mit dem Titel “Bergluft - Frei.Sein.Spüren.” die während der Klassiktage in Bad Kohlgrub zu sehen ist.
“Normalerweise arbeite ich ja immer im Auftrag für andere. Diese Ausstellung habe ich dagegen für mich gemacht”, erzählt der weit gereiste Künstler. In einer Zeit, in der alle nur noch ihre digitalen
Bilder auf den unterschiedlichsten elektronischen Geräten haben, sei es für ihn etwas ganz besonderes, ein Bild anfassen zu können oder an der Wand hängen zu haben. “Das Bild bekommt so eine ganz andere Wertschätzung”, ist der Bad Kohlgruber überzeugt. Und weil er selbst gern große Bilder mag, haben seine ausgestellten Portraits ein Format von 1,50 auf 0,95 Meter. Die Menschen, die darauf zu sehen sind, hat der Fotograf “intuitiv” ausgewählt. Einziges Kriterium: “Sie sollten
zueinander passen.” All diese Menschen hat Fend auf verschiedenen Bergen der Alpen fotografiert. Damit alle gleich aussehen, hat er ein schwarzes Hintergrund- System verwendet. Ergänzt werden die Portraits von Bergpanoramen, meist in Verbindung mit Wolken. “Da In der Natur nichts starr - sondern vergänglich ist, wollte ich das mit den ganz kurzlebigen Wolkenformationen verdeutlichen”, erklärt der Künstler. Er möchte, dass seine Ausstellung an Bergen in der Region weiterwandert und hat deshalb die großformatigen Bilder für viel Geld wetterfest machen lassen. “Das ist heute überhaupt kein Problem mehr und ich hoffe, dass in den Wintermonaten Schnee auf meinen Bildern liegt.” Schwierig sei es aufgrund der langen Entstehungsgeschichte der Ausstellungs-Exponate
gewesen, dass Alle gleich aussehen. Schließlich habe er sich in dieser Zeit auch als Fotograf entwickelt. Dazu gehörte auch die Entdeckung neuer Aufgabenfelder. So war Fend zum Beispiel als Markenbotschafter unterwegs, hat in Südafrika seine Fotomappe aktualisiert, ist in Island
vom Helikopter aus zum Skifahren gestartet und hat beim Skibergsteigen in Peru Berge mit 5500 Metern Höhe bestiegen. Den ersten Preis beim Reisejournalismuspreis - Bergwelten, den er sich
mit vier Kollegen teilt, hat ihm aber ein Bild beschert, das er aus der Vogelperspektive von der Karwendelbahn gemacht hat. “Dabei ging es mir darum zu zeigen, wie lächerlich klein diese riesige Bahn im Gebirgsmassiv wirkt.” Das Foto ist übrigens auch ein Teil seiner aktuellen Ausstellung.
- Von Michaela Feldmann